Der telefonische Themenpitch ist ein besonderer Moment in der Medienarbeit. Wie er funktioniert, zeige ich hier praktisch an einem einfachen Gesprächsverlauf.
Medienarbeit am Telefon: Themen richtig pitchen
Gehen Sie bei der telefonischen Medienarbeit einfach nach folgendem Ablauf vor. Auf Einwände und Ablehnungen müssen Sie natürlich vorbereitet sein. Dann heißt es: Einmal noch kurz argumentieren. Wenn immer noch uninteressant, dann rückfragen: "Sie sagen entschieden Nein - Was fehlt Ihnen an der Geschichte, wie könnte sie funktionieren?" Egal, wie die Antwort ausfällt: Für die Zeit bedanken und freundlich verabschieden.
Hier das ideale Gespräch:
- "Guten Tag, hier spricht Vorname Nachname von der Agentur/von der Organisation XY. Darf ich Ihnen kurz ein Thema vorschlagen? Mir reicht eine knappe Minute."
- Wenn ja: "Danke Ihnen. Sie sind doch der richtige Ansprechpartner für Thema XY?"
- Wenn ja, bitte in 45 Sekunden: "Wunderbar. Ich mache PR für Organisation XY (wenn Agentur für Kunden) und habe gesehen, dass Sie in der letzten Zeit schon über das Thema XY berichtet haben. Dabei ist mir aufgefallen, dass weder Sie noch andere Folgendes veröffentlicht haben: (Hier kommt jetzt der sorgsam ausgearbeitete, nachrichtenfaktorensatte Knaller voll auf den Punkt.) Ist das interessant für Sie?"
- Wenn ja: "Super. Ich kann Ihnen folgende Inhalte anbieten: (Hier zählen Sie auf, was Sie in petto haben bzw. schnell erstellen können, damit der Journalist die Story besser umsetzen kann, also z. B. Texte, Bilder, Grafiken, Ansprechpartner, Kontakte über den eigenen Auftraggeber hinaus, Events, Studien) Wie kann ich Sie bei den nächsten Schritten unterstützen?"
Falls über das Thema noch nicht berichtet wurde: Auch gut, dann wird es eben als total neu verkauft (was es ja auch ist).
Nachfassen bei einem Journalisten zu einer ausgesendeten Pressemitteilung
Wenn Sie zu einer bereits an den Empfänger verschickten Pressemitteilung telefonisch nachfassen, machen Sie es exakt so, wie oben beschrieben.
Vielleicht fällt dem Journalisten nach Ihrem Pitch die PM ein:
"Ja, Moment, dazu hatten Sie mir doch schon eine Pressemitteilung geschickt, oder?"
Sie: "Ach, die hatten Sie gesehen, ja, stimmt."
Und weiter geht`s. Wenn er sich nicht an die PM erinnern kann, dann gehen Sie nicht weiter darauf ein und schicken sie ihm einfach nochmal, wenn er Interesse zeigt. Es geht immer nur um gute Themen und Inhalte, nicht um Ihre PM oder wann Sie was wie geschickt haben - außer natürlich, er fragt danach, weil er sich den spannenden Input nochmal ansehen will.
Wofür die Redaktionen NICHT da sind
Redakteur:innen sind
- keine Informanden über die technische Funktionalität von elektronischen Kommunikationssystemen ("Haben Sie meine E-Mail erhalten?")
- keine Dienstleister zur Reichweitenbeschaffung für kommunikationstreibende Organisationen ("Warum haben Sie über unseren Wettbewerber berichtet und uns nicht gefragt? Wann bringen Sie als Ausgleich etwas über uns?")
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