Im Folgenden habe ich die wichtigsten Aspekte zusammengestellt, um eine Pressemitteilung (Medienmitteilung) sowie andere PR-Texte von der Produktion über die Distribution bis zum Reporting sauber abzuarbeiten. Viele Punkte stehen auf keiner anderen Checkliste im Netz.
Checkliste für eine Pressemitteilung
Content-Produktion
- Timeline ist eingehalten.
- Zielgruppe war vor dem Schreiben klar.
- Zielmedien waren vor dem Schreiben klar.
- Pressemitteilung (PM) zahlt auf Kernbotschaft und Handelsappell an die Zielgruppe ein. Die für den Absender zentralen Botschaften sind prominent und zwingend, trotzdem nicht als Nachrichtenwert-Mörder eingearbeitet.
- Es gibt keine Inhalte in der PM, die dem Image des Auftraggebers bei den Adressaten und sonstigen Stakeholdern schaden.
- Nachrichtenfaktoren wurden systematisch abgeklopft und in PM zugespitzt, um sie beim Pitch relevanter zu machen. Insbesondere: Bedeutung für die Zielgruppe statt der reinen Neuigkeit wurde fokussiert.
- Vor allem lohnend bei strategisch bedeutsamen Themen, bei kleineren Angelegenheiten oft zu aufwändig angesichts des erwartbaren Nutzens: Eigenrecherche wurde betrieben über den Input hinaus, um die Relevanz weiter zu erhöhen.
- Zusammenhänge sind logisch und klar dargestellt.
- Wissensstand und Einstellungen der Zielgruppe wurden berücksichtigt.
- Bild-/Grafikmaterial in guter Qualität ist vorhanden: 300 dpi, mindestens 1.000 Pixel (ca. 8,5 cm) breit, maximal 3 MB pro Bild.
- Presseverteiler ist vollständig und aktuell.
- Boilerplate ist vorhanden und aktuell.
- Kontaktdaten des Ansprechpartners für die Presse sind aktuell und dieser ist auch erreichbar in nächster Zeit.
- Maske für Medienmitteilungen ist vorhanden und aktuell. Rechter Rand ist breit genug, falls Journalisten auf der ausgedruckten Mitteilung etwas anmerken wollen (ja, das gibt es noch).
- Länge von maximal 3.000 Zeichen ist eingehalten.
- Zeilenabstand mindestens 1,15.
- Es gibt genügend und sinnvolle Absätze, ggf. Zwischenüberschriften.
- Überschrift ist ca. 100 Zeichen lang, kommuniziert die stärksten Nachrichtenfaktoren und die Bedeutung der News für die Zielgruppe.
- Satzlänge von maximal ca. 15 Wörtern wurde eingehalten.
- Zitate sind markant und schnell auf den Punkt.
- Namen, Positionen und Organisationen der erwähnten Personen sind richtig geschrieben.
- Wichtigste Person wurde zuerst zitiert.
- Zitate sind in der Länge ausgewogen bzw. der Hierarchie der zitierten Personen angemessen - und trotzdem prägnant und einprägsam.
- W-Fragen wurden am Anfang beantwortet und im Laufe der PM von wichtig zu unwichtig ausgeführt: Wer, Was, Wann, Wo, Wie, Warum.
- Sachliche, konkrete Informationen statt werbliches Eigenlob und Schwammigkeit.
- Tonalität ist angemessen für Organisation, Zielgruppe und Medium.
- Zielgruppe kann den Text verstehen, vor allem hinsichtlich Fach- und unternehmenseigenen Begriffen.
- Aussagen der PM passen zu früheren Aussagen (Konsistenz).
- Bild- und Grafikmaterial ist nicht zu werblich (z. B. Logos nur dezent im Hintergrund), passt zum Inhalt der PM und ist attraktiv.
- Veröffentlichungsrechte für Bilder und Grafiken sind vorhanden, korrekte Quellenangaben stehen in der PM.
- Bildunterschriften sind vorhanden, liefern einen Mehrwert für den Rezipienten und lassen sich, bei mehreren Bildern, klar zuordnen.
- Korrektorat/Lektorat: Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik sind fehlerfrei. Stellen, an denen sich der Verfasser nicht 100-prozentig sicher war, wurden in glaubwürdigen Quellen recherchiert. Sätze fließen und greifen inhaltlich geschmeidig ineinander, kein Holpern, kein Stocken. Wenige Wortwiederholungen. Möglichst Verbal- statt Nominalstil, und zwar mit kraftvollen Verben. Deutlich mehr Aktiv- als Passivkonstruktionen. Wortzusammensetzungen sind einheitlich geschrieben. Doppelte Leerzeichen wurden ausgemerzt. Formatierung ist einheitlich.
- Stilistische Vorgaben des Auftraggebers wurden umgesetzt.
- Die Behauptungen sind wahr.
- Links funktionieren und führen zu den anvisierten Zielseiten
- Es gab ein 4-Augen-Prinzip hinsichtlich all der hier genannten Punkte.
Content-Distribution
- Clipping-Dienstleister ist beauftragt.
- Alle notwendigen Freigaben sind erteilt.
- Wenn Bildmaterial nicht im Anhang, sondern per Download: Link funktioniert, Bilder sind vorhanden und Download funktioniert. Bilder sollten ohne zusätzliche Anmeldung verfügbar sein, am besten auf der Website der Organisation oder der Agentur.
- Alle Dateien sind für die Redaktionen verständlich benannt.
- E-Mail wiegt weniger als 3 MB.
- Betreffzeile ist auf Nachrichtenwert zugespitzt. PM liegt als PDF im Anhang und als Fließtext in Mail mit kurzer Begrüßung und knackiger 1-Satz-Einleitung, die die PM nochmal pitcht.
- Themenpitch sowohl per E-Mail als auch (auf angenehme, nicht nervige Weise) per Telefon ist erfolgt.
- Aussand war zu einem für die jeweiligen Redaktionen guten Zeitpunkt.
- Aussand hat funktioniert.
- Alle Empfänger wurden (ungefähr) zum selben Zeitpunkt informiert.
- Rückfragen der Redaktionen sind gemanagt.
- Medienmitteilung bzw. ihre adaptierten Inhalte wurden über passende eigene Kanäle veröffentlicht, z. B. Website, Social Media, Newsletter etc.
- Veröffentlichung über kostenlose Online-Presseportale wurde reflektiert und ggf. durchgeführt.
Content-Reporting
- Reporting ist im Corporate Design des Auftraggebers gestaltet, damit es unkompliziert weitergegeben werden kann.
- Text-Clippings sind lesbar.
- KPIs sind mit realistischen Werten berechnet: Reichweite Print-Clippings, Reichweite Online-Clippings
- Ggf. weiteres, relevantes Feedback der Redaktionen wurde weitergegeben und in konkrete Tipps für die Zukunft übersetzt.
- Zusätzlich zum Monitoring-Dienstleister und -Tool wurden eigene Recherchen nach Veröffentlichungen durchgeführt.
- Wichtige Erfolge der PM werden im Reporting auf einen Blick sichtbar und verständlich für Empfänger (Management Summary).
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