Sie launchen ein neues B2B-Produkt oder haben ein bestehendes mit zusätzlichen Funktionen und Services versehen und möchten diese Nachricht in den für Sie relevanten Fachmedien lancieren.
Zwei gedankliche Schritte, um die Sicht Ihrer Kunden einzunehmen, sollten Sie dabei gehen.
1. Passen Sie den Content dem aktuellen Produkt-Affinitätsgrad Ihrer B2B-Zielgruppen an
Entscheidend bei der Aufbereitung einer B2B-Produktnews in einer Pressemitteilung für die Fachmedien ist die Frage nach dem Bewusstseinsstand Ihrer Zielgruppe in Bezug auf Ihr Produkt und dem daraus abzuleitenden Informationsbedarf:
Wo im Salesfunnel befinden sich die Kunden und vor allem solche Organisationen, die es werden sollen?
Wenn sie die Wichtigkeit und Dringlichkeit Ihres Produktes bereits grundsätzlich verstehen, benötigen sie Content zur besseren Entscheidungsfindung zwischen den Wettbewerbern. Benefits und Reason Whys gehören ebenso hierher wie Success Storys oder Anleitungen zur Anbieterauswahl, Implementierung und weitere Nutzwert-Inhalte.
Ist dies jedoch nicht der Fall und Ihre Kunden haben das Problem, das Ihr Produkt löst, noch nicht als wichtig und dringend erkannt, müssen Sie in Ihren Fachmedia Relations zunächst den Bedarf erklären, bevor Sie Ihr Produkt als neue Lösung ins Spiel bringen. Sie müssen also das Thema hinter Ihrem neuen Produkt vergrößern, indem Sie die Brisanz, die hohe aktuelle Branchenbedeutung, herausstellen.
Ein weiteres Szenario: Das Problem ist Ihrer Zielgruppe bewusst, aber sie hat Ihr Produkt noch nicht als Lösung auf dem Schirm, sondern präferiert andere Lösungswege. Das müssen Sie entsprechend berücksichtigen.
So überzeugen Sie die Fachredaktionen davon, aus Ihrer kleinen Produktnews, die in einem Bottich an Kurznachrichten schwimmt und vielleicht versinkt, einen größeren Artikel zu machen, der es ins Inhaltsverzeichnis schafft. (Print spielt im technischen B2B-Bereich immer noch eine wichtige Rolle und auch online finden sich vor allem Texte mit Grafiken und Bildern, wenig Film.)
Geeignet sind neben unvorhergesehenen Ereignissen etwa
- Marktüber- und -ausblicke
- Gesetzliche Änderungen
- Anwenderberichte
- Trends
- Studien
- Jahrestage
- Themen anstehender oder jüngst vergangener Branchenveranstaltungen wie etwa Messen und Foren.
Ein positiver Nebeneffekt dieser Herangehensweise ist die größere Attraktivität, die Ihre Neuigkeit für den Fachredakteur hat:
Sie bieten ihm ein interessantes Thema an und wertvolle Insights dazu, eventuell sogar direkt einen fertigen Fachartikel, statt nur eine eher werbliche Pressemitteilung zu einem neuen Produkt abzusetzen.
2. Ergänzen Sie die Leitfrage "Was ist die News?" um die Frage "Was bedeutet die News für die Kunden?"
Häufig fokussiert eine Produkt-Fachpressemitteilung die Neuigkeit, unterschlägt jedoch die Bedeutung für die (potentiellen) Kunden.
Vielen B2B-Unternehmen gelingt es so zwar grundsätzlich, auf Basis ihrer Pressemeldungen in den für sie relevanten Fachmedien redaktionell veröffentlicht zu werden.
Die eigentlichen Herausforderungen liegen aber eher hier:
- Kontinuierliche und aufmerksamkeitsstarke Erscheinung
- Unternehmensstrategische, vertriebsunterstützende Positionierung
Fachpressearbeit ist zu einem Gutteil Vertriebsunterstützung wie fast jeder andere B2B-Kommunikationskanal auch. Sie müssen also die Produkt-Relevanz für die Kunden ins Zentrum Ihrer Pressemitteilungen heben.
Stellen Sie sich vor, Sie wären in der Redaktion Ihres führenden Branchenmediums tätig und müssten davon leben, Content für eine Vielzahl unterschiedlicher Branchenplayer zu bieten, der deren Business verbessert.
Egal, was Sie sagen und wo Sie es sagen, fragen Sie immer:
Was bedeutet das für meine bestehenden und potentiellen Kunden?
PR und Werbung werden manchmal noch in einen Topf geworfen. Hier habe ich beschrieben, wie sie sich unterscheiden und wo Content Marketing am besten einsortiert wird.
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