Warum du dir freiwillig sinnlose Schmerzen zufügst - Buchtipp und Booktube, um denken zu lernen, Entscheidungen zu treffen und andere zu beeinflussen.

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Buchtipp Daniel Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken

Üblicherweise, das heißt, bis zur Lektüre dieses Buchtipps (Daniel Kahnemans Buch "Schnelles Denken, langsames Denken") und bis zum Anschauen des Booktubes, nehmen wir an, dass wir sinnlose Schmerzen vermeiden wollen, wenn wir die freie Wahl haben und keine Not verspüren. Das folgende Experiment aus dem fulminanten Buchtipp lässt dich jedoch an dieser Prämisse zweifeln und ist ein Mosaikstein, um denken zu lernen, menschliche Entscheidungsfindung zu verstehen und andere zu beeinflussen.

Du tust dir länger weh, als du müsstest und willst! Ein Experiment.

Stell dir Folgendes vor: Du hältst deine Hand eine Minute lang in Eiswasser. Kurze Zeit später hältst du deine Hand wieder in dieses Eiswasser. Nach einer Minute erwärme ich das Wasser jedoch ein wenig – nicht viel, vielleicht um 1 Grad. Es tut immer noch weh, aber du bemerkst, dass es wärmer ist. Insgesamt liegt deine Hand bei diesem zweiten Versuch 90 Sekunden im schmerzenden Eiswasser, also 30 Sekunden länger als beim ersten Versuch.


Wenn ich dich danach bitte, frei zu entscheiden, einen der beiden Versuche zu wiederholen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du den zweiten wählst. Du wählst also den Versuch, bei dem du länger Schmerzen aushalten musst, ohne dass du dafür belohnt wirst und ohne dass ich dich unter Druck setze.

Warum du dir selber länger Schmerzen zufügst.

Aber warum?

 

Weil Menschen, die eine Option beurteilen sollen, bei ihren Erinnerungen auf den Höchstwert und das Ende einer unangenehmen Erfahrung achten. Sie vernachlässigen die Dauer des schlechten Gefühls.

 

Der zweite Versuch, bei dem du 90 Sekunden statt 60 Schmerz empfunden hast, war für dich in der Rückschau angenehmer, weil der Schmerz am Ende leicht nachließ. Deshalb wählst du lieber ihn – was offenkundig gegen deine Interessen verstößt.

 

Du kannst dieses Wissen um den Maximalwert-Ende-Erinnerungsfokus nutzen, wenn du selber Entscheidungen triffst oder andere Menschen beeinflussen willst.

 

Dieses und weitere hochinteressante Experimente rund um Verhaltensökonomie, Urteilsbildung, Entscheidungsfindung und Wahrscheinlichkeitsschätzung findest du, aufs Wesentliche verdichtet, in Daniel Kahnemans jetzt schon zum Klassiker avancierten „Schnelles Denken, langsames Denken“. Ein starker Buchtipp! (Werbung)

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