Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität
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Ja ja, jeder soll seine eigene Meinung und sein eigenes Leben haben, so viel ist klar, das sagt sich leicht dahin. Dieser Buchtipp aber zeigt, wie weit diese Vielfalt tatsächlich gehen und dennoch philosophisch gestützt sein kann, wie wenig von Bombast-Wörtern wie „Rationalität“, „Vernunft“ und anderen im Zweifel zu halten ist. Werbung Richard Rortys Werk handelt ständig von etwas, das im Titel gar nicht vorkommt: Freiheit.
Wollen Sie bloß die Figuren eines althergebrachten Spiels smart hin- und herrücken – oder lieber alles vom Platz fegen und ein neues Spiel erfinden?
Gemeint ist die weit ausgreifende Freiheit zur Selbstgestaltung, die sich aus der Einsicht in die umfassende Kontingenz ergibt: Keine Weltbeschreibung, kein Wert, kein Ziel und kein Lebensstil ist notwendig im Sinne einer irgendwie gearteten „Natur des Menschen“, „Stimme Gottes“ bzw. „der Vernunft“ oder ähnlich lautender Proklamationen vom „eigentlichen So-Sein der Dinge“ eines geistigen Fundamentalismus.
Unsere Sprache hat die poetische Kraft, uns durch Neubeschreibungen ein eigenes Selbst auch gegen die Zumutungen der anderen zu errichten. Mit unseren eigenen Färbungen, Werten, Zielen und Inhalten. Die sind zwar ebenso kontingent – das aber ist kein Grund, sie nicht zu verwirklichen. Relativismus wittern nur diejenigen, die im Herzen noch Metaphysiker, sprich: alte Schule, sind und Autoritäten der Selbsterschaffung brauchen.
Ein Kampf gegen zudringliche Weltbilder aller Art und ein Aufruf, selbst zum Schöpfer des eigenen Lebens zu werden. Und eine originelle, produktive Betrachtung einiger Protagonisten der Philosophie- und Literaturgeschichte. Wappnen Sie sich mit diesem Buch gegen die Freiheitsräuber!
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Zum Freiheitsverständnis von Rorty finden Sie im Essay über Determinismus und den freien Willen am Schluss einige zusätzliche Anmerkungen, die sich ebenfalls auf die Kontingenz beziehen.
Um Richard Rorty geht es auch in unserer Kritik am Neuen Realismus in der Philosophie von Markus Gabriel.
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